Domains, Teil 2

Über Domains kann man sehr viel schreiben ;-) Und ich wieder mal bißchen blubbern. Allerdings versuche ich nicht zu tief einzusteigen.

Grundsätzlich haben die Computer im Internet alle Nummern. Die sogenannten IP-Adressen. Diese bestehen aus 4 Blöcken von 0 bis 255 (=256 Werte). Der Computer, auf dem meine Website www.spitzohr.de läuft hat z.B. die IP-Adresse 80.67.17.132. Erstens ist das schwer zu merken und zweitens könnte man so nur eine bestimme Anzahl an Websites betreiben. Um ersteres zu erleichtern hat man für die Menschen verständliche Namen eingeführt. Wie z.B. www.spitzohr.de. Kann man sich doch viel leichter merken, stimmts?

Das zweite Problem ist die begrenzte Anzahl der IP-Adressen. Wenn ihr mal die IP-Adressen im Browser eingebt, dann kommt meistens eine Fehlermeldung. Der Server reagiert zwar auf die IP-Adresse, weiß aber nicht, welche Website er anzeigen soll. Wenn er jetzt noch einen Hostnamen (z.B. www.spitzohr.de) dazubekommt, dann kann er Euch auch die richtige Website geben.

Nun mußte das ganze eigentlich noch sauber verwaltet werden. Jedes Land bekommt eine Top-Level-Domain (= die Buchstaben nach dem letzten Punkt). Beispielsweise de für Deutschland, JP für Japan, AT für Österreich, US für USA usw. Diese werden dann Country Code Top Level Domain (kurz: ccTLD) genannt. Nun muß es noch was Länderübergreifendes geben. Dazu wurden dann generic Top Level Domains (kurz gTLD) eingeführt. Sehr bekannt ist natürlich die .com. Auch .net und .org sind weit verbreitet. Es gab da noch Varianten wie .mil für Militär und .edu für Bildung (Education) etc. Mehr braucht man eigentlich nicht. Eigentlich.

Aber der Namensraum wird natürlich schon etwas eng. Einige findige Geschäftsleute haben dann die Domains von kleinen Ländern weltweit angeboten. So beispielsweise die ccTLD .tv (Tuvalu). Auch sehr bekannt ist noch .cc (Cocos Keeling Island), .vu (Vanuatu), .to (Tongo) oder .ws (Samoa). In Bayern wird auch gelegentlich die Domain .by (Belarus – Weißrussland) verwendet. Auch die .de wird im spanischen gerne verwendet.

Das reicht noch lange nicht. Die ganzen Umlaute konnten bisher nicht verwendet werden. Die Domain Name Server (DNS) können das eigentlich noch immer nicht. Dort gehen nur die normalen Zeichen. Als muß man, um Umlaute verwenden zu können, eine Kodierung verwenden. Dazu wurde der Punycode entwickelt. Durch den Punycode können Umlautdomains (Unicode) in einen ACE-String (ASCII Compatible Encoding) umgewandelt werden. Um das ganze mal etwas zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:

ümläute.de wird zu xn--mlute-hra9n.de

Mit xn-- wird deutlich, dass es sich um eine Umlaut-Domain handelt. Danach kommen alle übrigen ASCII-Zeichen mlute. Schließlich kommen die Umlaute -hra9n. Wie das ganze kodiert wird, könnt ihr Euch gerne im RFC3492 durchlesen. Falls Euch eine Berechnung im Kopf etwas zu umständlich ist, gibt es natürlich viele kostenlose Dienste, die das für Euch machen.

Viele gängie Browser können das. Aber nocht nicht alle. Einige brauchen dazu noch entsprechende Erweiterungen. Ich weiß nicht, wieviel bereits IDN-fähige Browser haben. Aber noch viele surfen mit dem Internet Explorer durchs Internet (erschreckend, nicht wahr?) und ich bezweifle, dass die meisten ein IDN-Plugin installiert haben. Folglich erreicht man mit einer Umlautdomain nur einen Teil der Internetnutzer.

Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, um mehr Domains zu nutzen. England, Japan und noch ein paar andere haben es mit – ich nenne es mal erweiterten – Top Level Domains vorgemacht. So gibt es z.B. für Firmen .co.uk-Domains. Dort wurden die ccTLD nochmal unterteilt. Macht auch Sinn. Eine firma.co.jp wirkt daher professioneller wie eine firma.jp (Dies wurde mir durch einige Japaner auch bestätigt). Ein Inhaber einer .co.jp-Domain muß zusätzliche Kriterien erfüllen. Nicht jeder kann ein .co.jp haben.

Aber jetzt mal wieder zu unsinnigeren Aktionen. Wie kann man noch Domains verkaufen, wenn die besten Namen schon weg sind? Man macht einfach weitere gTLDs. Da wäre mal die .info-Domain. Gibts inzwischen auch schon eine Ewigkeit – aber wird kaum genutzt. Oder die .name-Domains für Privatpersonen. .mobi für Mobile Anwendungen, .museum für – was wohl – Museum. .travel, .tel, .pro, .biz, .jobs usw. Neulich hatte ich bei heise.de auch einen Artikel über .berlin gesehen. Und natürlich sowas wie .xxx wird auch noch dringend benötigt…

Mein Tipp für deutsche Firmen: .de und .com. Wobei man sich für eine der beiden als „Hauptdomain“ entscheiden sollte. Wenn die Firma in mehreren Ländern vertreten ist, kann man entweder eine weltweit gültige Website mit .com machen oder eine Verteilerseite auf der .com und die Besucher auf die regionalen Ländervertretungen verteilen. Für Firmen, die nur innerhalb der EU aktiv sind, könnte sich auch die neu eingeführte Domain .eu rentieren. Für Privatpersonen empfehle ich eigentlich immer die .de oder aber auch .net. Wobei eine .com auch viel hermacht ;-)

Kommentare

Eine Antwort zu „Domains, Teil 2“

  1. Gute Zusammenfassung! Was auch nicht schlecht ist, sind die Preise, die für gute Domains gezahlt werden (porn.com 10mio euro) artikel auf http://www.inpado.de/domain-news-Domainpreise-boomen-weiter.html