Mein erstes Qetlop

Ich war nun doch tatsächlich auf einem Qetlop – einem klingonischen Zeltlager. Das ist für mich doch eher etwas ungewöhnlich. Wenn wir verreisen, dann normalerweise immer in Hotels. Mit echten Betten, Dusche und natürlich WLAN. Bei einem Zeltlager sind normalerweise keine dieser Dinge vorhanden. Überraschenderweise gab es aber ein Dusche. Mit warmen Wasser. Direkt neben dem Wellnessbereich mit Massagebett und Badezuber. Für Strom wurde auch gesorgt. Ob es WLAN gab, weiß ich nicht – mit meinem Galaxy Note hatte ich aber eigentlich durchgehend guten Empfang. Und mit beiden Akkus habe ich dann auch das Wochenende ohne offline sein zu müssen überstehen können. Nur echte Betten gab es nicht, was zu schlaflosen Nächten führte.

Und jetzt stellt Euch mal einen schüchternen, introvertierten Födi-Vulkanier vor, der zusammen mit einem Haufen Khemorex Klinzhai Klingonen zeltet, die er kaum kennt. Einige kannte ich zwar vom sehen – nur bei den wenigsten konnte ich einen Namen zuordnen (z.B. bei Snake, der mich als Gast zum Qetlop eingeladen hat) – und dann meist nur den klingonischen. Wie fange ich jetzt am besten ein Gespräch an? Und über was soll ich reden? Glücklicherweise hatte ich am ersten Tag Dienst an der Bar und wurde so dann in einige Gespräche verwickelt. Zwar waren viele Gespräche davon relativ kurz: „Bier Hell“ oder „Dunkel“ – meist auf klingonisch „wornagh wov“ oder „wornagh Hurgh „. Nach einiger Zeit habe ich es dann doch geschafft, auch die richtigen Flaschen zu öffnen. Einige Gespräche gingen aber dann doch etwas länger und so habe ich dann doch noch einiges über die anderen Anwesenden erfahren. Es sind sehr viele unterschiedliche Persönlichkeiten mit interessanten Geschichten.

Neben den ganzen großen Spielkindern gab es auch noch einige sehr kleine zwischen 1 und 3 Jahren. Und es ist wirklich schön anzusehen wenn ein großer, stark gebauter Mann mit langen dunklen Haaren und geriffelter Stirn ein einjähriges hochhebt und tröstet, wenn es hingefallen ist. Freundlich, hilfsbereit, rülpsend. Wir brauchen mehr solche Klingonen in Deutschland ;-)

Ab und zu hatte ich dann auch mal etwas über mich erzählt. Wobei es da gar nicht soviel zu erzählen gab. Hauptsächlich nur, dass ich als Klingone Marathon gelaufen bin und unterwegs Spenden für einen guten Zweck gesammelt habe. Die Aussage mit Marathon laufen wirkte sicherlich aufgrund meiner heutigen Erscheinung eher etwas verwirrend, wurde aber von anderen – die dies von anderer Seite auch schonmal gehört hatten – bestätigt.

Interessant finde ich, dass ich dort nicht nur Klingonen, sondern auch Piraten getroffen habe. So kam ich im Gespräch mit @eigensinn83 auf dieses Thema. Und wir waren nicht die einzigen Piraten dort. Es ist schon witzig, dass ich die meisten Piraten, die ich persönlich kenne bei Events rund um das Thema Star Trek antreffe. Auch beim Trekdinner gibt es einige Piraten.

Aber zurück zum Qetlop. Da ich selber wenig Gespräche angefangen habe, war ich dann doch eher der stille Beobachter und habe dann auch die Zeit genutzt die Burgruine von allen Seiten zu fotografieren. Beim Sichten der Fotos ist mir dann aufgefallen, dass ich an allen drei Tagen immer wieder die gleichen Fotos gemacht habe. Das muß wohl die Hitze gewesen sein. Trotzdem sind da ein paar gute Fotos dabei.

Neben Masken aufsetzen, Schminken, Basteln, Brettspielen, Nerf-Schießereien, Supersoaker-Schlachten (und ich meine damit nicht die kleinen „Spritzi-Spritzi-Pistolen“), Grillen und Lagerfeuer gab es natürlich auch klingonische Spiele und Rituale. Eines dieser Rituale ist das nentay, das klingonische Ritual des Aufstiegs. Dabei muß ein junger Klingone zwischen zwei Reihen von Kriegern hindurchschreiten und bekommt dabei die Schmerzstöcke zu spüren. Spannend sowas mal live zu sehen. Vom „Das wollte ich immer schon mal machen“ kann ich aber nur abraten ;-) Später gab es dann noch das Gruppenfoto und eine klingonische Hochzeit. Qapla‘

Das Qetlop war eine sehr interessante Erfahrung für mich. Ich bin schon am überlegen, ob ich mir nicht doch einen klingonischen Charakter zulegen und mein Outfit ausbauen soll. Es hat – auch wenn ich mich mehr nur als stillen Beobachter gesehen habe – sehr viel Spass gemacht (Die Schlafversuche auf der Isomatte ignoriere ich mal). Für das nächste Mal werde ich mir auf jeden Fall einen größeren Becher zulegen. Dieser wird dann nicht mehr die Eigenschaften „Süss“ und „Wächst der noch?“ haben.

Kommentare

3 Antworten zu „Mein erstes Qetlop“

  1. Hi, wo liegt Burg Neuhaus? Das ist nicht die bei Wolfsburg, oder? Grüße

    1. Dass ist Burg Neuhaus bei Igersheim in der Nähe von Würzburg.

  2. Hi :)

    bin da grad zufällig auf deinen Blog gestoßen, als ich mal schnell den Link für die Qetlop Seite gesucht hab um mich für dieses Jahr anzumelden ;) Ich erinner mich eigentlich nich an ein weitere Spitzohr auf der Burgruine, aber ich war auch meistens meiner kurzen hinterher. Irgendwie is das Wochenende eh immer zu kurz. Ich hätt mich bestimmt auch mal mit dir unterhalten. Immerhin bin ich als Quotenromulanerin ja auch ziemlich in der Unterzahl. *G*